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Alles wissen, alles entschlüsseln, auf alles zugreifen – Auf dem Weg zur unsicheren und glä - Prof. Dr. Norbert Pohlmann

Alles wissen, alles entschlüsseln, auf alles zugreifen – Auf dem Weg zur unsicheren und gläsernen digitalen Welt

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F. Gaentzsch, N. Pohlmann:
„Alles wissen, alles entschlüsseln, auf alles zugreifen – Auf dem Weg zur unsicheren und gläsernen digitalen Welt“,
IT-Sicherheit – Management und Praxis,
DATAKONTEXT-Fachverlag,
3/2015

Die Veröffentlichung des NSA-Skandals jährt sich zum zweiten Mal, doch wie groß ist das Interesse an weiteren Aufklärungen? Welche Lehren wurden aus dem Fundus der Snowden-Dokumente gezogen und wie düster sieht die Zu-kunft der Datensicherheit insbesondere hinsichtlich politischer Signale, zum Beispiel zur Schwächung von Verschlüsselungen, aus? Und: Wie ist der Stand der Dinge rund um den NSA-Skandal in Deutschland? Folgender Beitrag zieht eine Zwischenbilanz.*)

Die Vertrauenswürdigkeit, auch unter international fest verankerten Partnern, ist aus der Sichtweise der Öffentlichkeit stark angeschlagen – könnte man meinen. Immerhin wurde ein Diensthandy unserer Kanzlerin
abhört. Was folgte, war ein diplomatisches Gezanke, ob dies der Wahrheit entspricht und ob weiter hochrangige Staatsbedienstete abgehört werden. Fakt ist leider, dass jeden Tag sehr großzügig die persönlichen Daten von allen Bundesbürgern durch Geheimdienste mitgelesen und ausgewertet
werden. Die Regierung unter der Leitung von Angela Merkel sieht nur tatenlos zu, wie jeden Tag die Privatsphäre der Bundesbürger verletzt wird und der Schutz der Werte der Bundesbürger nicht angemessen erbracht
wird. Dem nicht genug, folgte im Mai 2014 der Krimium den vermeidlichen Spion Marcus R., der beim Bundesnachrichtendienst (BND) unter anderem brisante Dokumente über die Ziele der Auslandsaufklärung vermutlich an
die Central Intelligence Agency (CIA) weitergegeben hat. Die Bundesregierung, die mit ihren Anfragen über die geheimdienstlichen
Aktivitäten in den USA stets mit politischen Floskeln abgespeist wurde, reagierte mit der Ausweisung des obersten Berliner CIAChefs, der das Land in Richtung Heimat verlassen musste. Das Auswärtige Amt, es hatte fast einen verzweifelten Unterton, hat daraufhin die US-Regierung zur Benennung aller Agenten in Deutschland aufgefordert.
Dies geschah wohl aus dem Grund, um nicht den Eindruck zu erwecken, tatenlos dazu stehen, und um ein weiteres klares Zeichen auf dem diplomatischen Weg in Richtung Washington zu senden. Wurde beim BND bisher in Richtung USA ein Auge zugedrückt, so soll nun auch in
Richtung Westen geschaut werden, heißt es aus Regierungskreisen (Tagesschau.de 2014). Was die Bundesregierung bis dato verschwieg, ist, dass der BND und die National Security Agency (NSA) bereits seit Jahren kooperieren und gemeinsam Daten auswerten. Diese Information wurde im
Oktober 2014 durch ein Rechercheteam bestehend aus Süddeutscher Zeitung, WDR und NDR veröffentlicht (Georg Mascolo, Hans Leyendecker, John Goetz 2014) und wird aktuell in Medien diskutiert.

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Alles wissen, alles entschlüsseln, auf alles zugreifen – Auf dem Weg zur unsicheren und gläsernen digitalen Welt Prof. Dr. Norbert Pohlmann - Cyber-Sicherheitsexperten