C. Nordlohne, N. Pohlmann:,
„Chancen und Risiken mit Industrie 4.0 – Paarung von IT und Fertigung mischt Karten auf beiden Feldern neu“.
IT-Sicherheit – Management und Praxis,
DATAKONTEXT-Fachverlag,
2/2014 Deutschland ist eine Industrie-Nation mit einem weltberühmten Ruf für die
Fähigkeiten seiner Ingenieure. Für die Fähigkeiten und Ideen im Bereich der IT und IT-Sicherheit sind eher andere Nationen bekannt. Aber mit Industrie 4.0 bietet sich für Deutschland die Möglichkeit, auch in diesem Bereich international Fuß zu fassen: Das Land ist gerade dabei, als Vorreiter aus der Atomenergie auszusteigen und auf alternative Energien umzusteigen. Dafür sind intelligente Stromnetze erforderlich, die an das Internet angeschlossen sind. Das heißt, alle bekanntgewordenen Angriffe im Internet sind auch auf die Stromversorgung anwendbar. Die Elektromobilität mit all ihren Vorteilen macht auch Fahrzeuge und Verkehrsinfrastrukturen angreifbar, weil diese miteinander und im Internet verbunden sind. Industrie 4.0 bedeutet für die deutsche Industrie viele positive Perspektiven, aber auch neue IT-Sicherheitsrisiken, denen angemessen entgegenzuwirken ist. Die zukünftigen Angriffe werdendie damit verbundenen Schäden von heute noch deutlich überschreiten! Hinter dem Begriff Industrie 4.0 verbirgt sich die vierte Stufe der industriellen Revolution. Die erste Stufe begann am Ende des 18. Jahrhunderts mit der Erfindung der Dampfmaschinen und bezeichnet die mechanische Fertigung. Stufe zwei bezieht sich auf die Nutzung elektrischer Energie zur Massenproduktion zu Beginn des 20.
Jahrhunderts. Mit Hilfe von Elektronik und Informationstechnologie entstanden speicherprogrammierbare Steuerungen (kurz
SPS), welche die weitere Automatisierung der Produktion vorantrieben. Ab Mitte der 70ger Jahre des 20. Jahrhunderts war diese dritte Stufe erreicht. Heute bildet das Internet der Dinge und Dienste mit der Vernetzung von allem und jedem den Grundstein für die Gesellschaft und die Industrie von morgen. Die Einführung von „Cyber-Physischen Systemen“ (kurz CPS)
bildet für die industrielle Produktion die Schnittstelle zum globalen Netzwerk und damit die vierte Stufe.
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