N. Pohlmann, S. Wendler:, “Der Schiedsmann im Internet – Streitigkeiten schnell und effizient online lösen”, IT-Sicherheit – Management und Praxis, DATAKONTEXT-Fachverlag, 01/2007 Nicht immer laufen Geschäfte problemlos ab. Gerade beim Handel über Auktionsplattformen wie Ebay kommt es immer wieder zu Unstimmigkeiten wegen verspäteten Lieferungen, Mängeln an der Ware oder schlechter Zahlungsmoral. Besonders Logistikbeziehungen sind zu wichtig, um sich vor Gericht zu zerstreiten. Es ist daher nicht immer förderlich, mit der vollen Härte des Gesetzes vorzugehen und auf Gerichtsverfahren zu bauen. Dieser Weg ist zudem meist sehr langwierig und teuer. Eine Alternative sind Schiedsgerichts- und Mediationsverfahren, bei denen eine dritte, neutrale Instanz die Vermittlung übernimmt und mit allen Parteien eine akzeptable einvernehmliche Lösung anstrebt. In diesem Szenario kommt nun das Internet mehr und mehr ins Spiel – als einfache und schnell zugreifbare Kommunikationsbasis. Um juristischen Anforderungen gerecht zu werden, müssen entsprechende Mediationssysteme eine Reihe spezieller Anforderungen hinsichtlich verschiedener Sicherheitsaspekte erfüllen. Im Gegensatz zur Gerichtsverhandlung treten die beteiligten Streitparteien im Schiedsgerichtsverfahren ohne die Einwirkung des Staates zusammen. Der Vorteil solcher Verfahren ist die kostengünstige und schnelle Abwicklung. Meistens gibt es spezialisierte Schiedsgerichte, die auf eine Branche zugeschnitten sind. Diese bieten eine hohe Fachkompetenz – ein großer Nutzen für die im Zwist liegenden Parteien. Ein Beispiel für eine institutionalisierte Schiedsgerichtsbarkeit im Gesamtbereich der Logistik ist der Deutsche Schiedsgericht Logistik e.V. Dieser ist ausschließlich mit logistikerfahrenen Juristen und Logistikexperten aus der Unternehmenspraxis besetzt. Seine Schieds- und Mediationsordnung sind auf die Bedürfnisse der Logistik zugeschnitten. Um Mediationsverfahren weiter zu beschleunigen und Kosten zu sparen, haben sich inzwischen auch einschlägige Internetplattformen etabliert. Vor allem in den USA erfreuen sich die Online-Mediationsverfahren als Mittel zur Konfliktlösung wachsender Beliebtheit. Dies mag zum einen an der größeren Aufgeschlossenheit der Amerikaner gegenüber technischen Errungenschaften liegen, ist wohl aber vor allem auf die weitaus größeren Entfernungen im Land zurückzuführen, die solche Verfahren umständlich machen. Probleme beim Streiten Oft ist es auf Grund der großen räumlichen Distanz zwischen den Konfliktparteien sehr aufwendig, die Streitparteien regelmäßig an einem Ort zu versammeln, um mit Hilfe eines Mediators die entstandenen Probleme in Angriff zu nehmen.Auch hierzulande nimmt im Zuge der Globalisierung die Zahl der Teams und Interessengruppen, die über Unternehmens- und Landesgrenzen hinweg zusammenarbeiten müssen,weiter zu. Und gerade weil man sich selten sieht und häufig nur via Telefon und E-Mail kommuniziert, wächst auch die Zahl der Konflikte. Ein Anlaß also,der für die Online-Mediation wie geschaffen scheint. … kostenlos downloaden |