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Facebook als Angriffstool für Cybercrime – „Bezahlen“ mit dem guten Namen - Prof. Dr. Norbert Pohlmann

Facebook als Angriffstool für Cybercrime – „Bezahlen“ mit dem guten Namen

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S. Barchnicki, N. Pohlmann:,
„Facebook als Angriffstool für Cybercrime – „Bezahlen“ mit dem guten Namen”.
IT-Sicherheit – Management und Praxis,
DATAKONTEXT-Fachverlag,
6/2012

Die Webseite von Facebook ist einladend: Unter der Registrierung steht „Facebook ist und bleibt kostenlos”. Das weltgrößte soziale Netzwerk sugge-riert eine kostenlose Erfahrung, die ein umfangreiches Angebot an Informa-tionen und Kontakten mit einschließt. Auch wenn kein Geld fließt – bezahlt wird dennoch: mit persönlichen Daten der Nutzer, für die sich Facebook weit-reichende Rechte in den AGBs als Gegenleistung einräumen lässt. Über indi-vidualisierte Werbung kommt schließlich doch Bares in die Kasse. Die persönlichen Daten aber bilden auch ein attraktives Ziel für Kriminelle, die sich damit entweder direkt bereichern oder die bei weiteren Usern Missbrauch treiben wollen. Damit es am Ende nicht doch teuer wird – hier ein paar Infos und Tipps für den adäquaten Umgang mit dem beliebten sozialen Netzwerk.

Facebook ist zwar ein soziales Netzwerk, aber alles andere als ein sozialer Verein. Selbstverständlich handelt sich um ein profitorientiertes Unternehmen, das Verantwortung gegenüber Mitarbeitern, Werbekunden und Investoren hat – und die erwarten auf Dauer nichts anderes als steigendes Wachstum und am Ende schwarze Zahlen und einen satten Profit. Im Unternehmen selbst sind zurzeit rund 3.200 Menschen tätig. Mit-telfristig sollen circa 1.000 weitere hinzukommen – und sie alle wollen entlohnt werden. Die soziale Medien-Plattform Facebook gibt es in 70 Sprachen mit Servern und Niederlassungen in 20 verschiedenen Ländern. Facebook ist Marktführer in allen Ländern außer Russland (dort ist „VKontakte“ Spitzenreiter) und China – hier ist der Zugriff auf die Plattform komplett gesperrt. Das Wachstum der angemeldeten Nutzer, die das Fundament des Konzepts sind, ist enorm und scheint weiterhin ungebremst. Mittlerweile sind über eine Milliarde Menschen bei Face-book angemeldet.

Wäre Facebook ein Land, wäre es mit seinen 1,01 Milliarden „Bürgern“ das drittbevölkerungsreichste der Welt. Lediglich China und Indien haben (noch) mehr „Einwohner“ (Abbildung 1). In Deutschland nutzen circa
22,6 Millionen (in den letzten sechs Monaten + 2,5 Millionen) Menschen soziale Netzwerke, was 25,1 Prozent der Bevölkerung entspricht. Davon sind 52 Prozent männlich und 48 Prozent weiblich (Abbildung 2). Bei rund 1,01 Milliarden angemeldeten aktiven Nutzern (circa 552 Millionen
besuchen Facebook täglich) und einem erzielten Umsatz von 924,4 Millionen Euro lässt sich grob über den Daumen rechnen: ein Euro Umsatz pro angemeldetem Nutzer.

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