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Kampf dem Müll – Unerwünschte Werbe-Mails sind ein ernstes volkswirtschaftliches Prob - Prof. Dr. Norbert Pohlmann

Kampf dem Müll – Unerwünschte Werbe-Mails sind ein ernstes volkswirtschaftliches Problem

Artikel - Werbe-Mails Spam - Prof. Norbert Pohlmann

Norbert Pohlmann  (Institut für Internet-Sicherheit),
“Kampf dem Müll – Unerwünschte Werbe-Mails sind ein ernstes volkswirtschaftliches Problem”,
Frankfurter Allgemeinen Zeitung – FAZ,
Dienstag, 21. Oktober 2003

Sie hat ihren Namen von einem weitverbreiteten amerikanischen Frühstücksfleisch in Dosen und wird den Empfängern massenhaft unverlangt zugesandt: Elektronische Werbepost der Sorte „Spam“. Von den schätzungsweise 15 Milliarden Mitteilungen, die täglich über das Internet verschickt werden, stammt inzwischen fast die Hälfte aus der Kategorie werblicher E-Mails.

Spam-Mails sind ein Ärgernis für jeden Empfänger und sie verdeutlichen, daß kein anderes Medium so sehr für Werbekampagnen missbraucht werden kann wie das der elektronischen Post. Im Gegensatz zur herkömmlichen Postwurfsendung verursachen Spams dabei auch für die Empfänger erhebliche Kosten. Diese ergeben sich aus dem Zeitaufwand für das Erkennen, Aussortieren und Löschen unerwünschter Mails, aus höheren Aufwendungen für den Internet-Serviceprovider bei Volumen- oder Zeitabrechnung sowie zusätzlichem Bedarf bei Server- und Speicherkapazitäten. Außerdem drohen Schäden durch Computerviren oder Trojaner sowie mitunter rechtliche Konsequenzen aus einem zu arglosen Umgang mit Spams für den Versender.

Großer volkswirtschaftlicher Schaden

Die negativen Auswirkungen durch Spam-Werbemüll auf die Wirtschaft sind beträchtlich. In amerikanischen Unternehmen und bei InternetServiceprovidern beläuft sich der durchschnittliche Spam-Anteil
auf rund 30 Prozent aller Mails. Die Kosten, die der USWirtschaft in diesem Jahr durch die unerwünschte elektronische Post entstehen, werden auf ca. zehn Milliarden Dollar geschätzt. Bei europäischen Unternehmen verursachen Spams Produktivitätseinbußen in Höhe von mehr als 2,5 Milliarden Euro.

In Deutschland ergab eine kürzlich von der IDC-Marktforschung durchgeführte Umfrage unter IT-Verantwortlichen, daß der Spam-Anteil an den erhaltenen E-Mails bei einem Drittel der ITVerantwortlichen mehr als die Hälfte ausmacht. Für ein Unternehmen mit 500 E-Mail-Accounts und täglich durchschnittlich vier Spam-Mails pro Empfänger wurden Produktivitätsverluste durch die Werbepost mit einem finanziellen Schaden von mehr als 60.000 Euro pro Monat errechnet.

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