N. Pohlmann, C. Rettinghausen:, “Sichere und qualitativ hochwertige Voice over IP Anwendung”, IT-Sicherheit – Management und Praxis, DATAKONTEXT-Fachverlag, 01/2008 Es ist der klare Trend zu erkennen, dass Voice over IP (VoIP) immer stärker auch über das Internet genutzt wird. Dabei ist die Vertraulichkeit ein wichtiger Aspekt für den Erfolg dieses neuen Angebots. Die Frage in diesem Kontext lautet: „Wie kann verschlüsselt werden und was hat die Verschlüsselung für einen Einfluss auf die Sprachqualität?“ Quality of Service (QoS) und Sprachqualität Bei VoIP sind zweierlei Qualitäten von Bedeutung: Zum einen die Qualität der Übertragungsstrecke (QoS) und zum anderen die Qualität der Sprache (Sprachqualität). Dabei nehmen die Eigenschaften der Übertragungsstrecke Einfluss auf die Qualität der übertragenen Sprache. Der Unterschied besteht darin, dass die Qualitätseigenschaften der Übertragungsstrecke objektiv bestimmt, die Sprachqualität jedoch nur subjektiv bewertet werden kann. Um die Übertragungstrecke zu bewerten, gilt es die QoS-Parameter Bandbreite, Delay, Jitter und Packet Loss zu messen und auszuwerten. Bei der Sprachqualität hingegen spielen subjektive Faktoren eine große Rolle. Diese wird auf einer Skala zwischen 1 und 5 bestimmt und Mean Opinion Score (MOS) genannt. Ein MOS von 5 bedeutet ausgezeichnete Sprachqualität, ein MOS von 1 bezeichnet eine unverständliche Sprachverbindung. Werden die QoS-Parameter kontrolliert und gesteuert, kann prinzipiell auch eine Sprachqualität zugesichert werden. Diese Zusicherung der QoS-Parameter wird in einem Service-Level-Agreement (SLA) mit den jeweiligen Providern ausgehandelt und festgelegt. Um die Sprachqualität innerhalb eines Netzwerkes pragmatisch messen und vorhersagen zu können, wurden verschiedene Verfahren entwickelt. Diese Verfahren ermöglichen es, durch gemessene Werte der QoS-Parameter einen subjektiven Hörtest zu simulieren. Durch diese Simulationen ist es möglich, die Sprachqualität zu berechnen und dadurch den MOS auszudrücken [Rett07]. Der ITU-T Standard G.114 legt durch QoSRichtwerte fest, dass ein Delay kleiner 150 ms Voraussetzung für eine sehr gute Sprachqualität ist, ein Delay von 200 ms nicht überschritten werden sollte und ein Delay größer als 300 ms eine nicht akzeptable Sprachqualität verursacht. Auch ein Packet Loss von 5% darf nicht überschritten werden. Wie sich der Delay auf die Sprachqualität auswirkt, ist in Abbildung 2 dargestellt, welche aus dem ITU-T Dokument G.114 entnommen wurde.
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