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Sprachbarriere – VoIP-Sicherheit versus Sprachqualität - Prof. Dr. Norbert Pohlmann

Sprachbarriere – VoIP-Sicherheit versus Sprachqualität

226-Sprachbarriere-–-VoIP-Sicherheit-versus-Sprachqualität-Prof.-Norbert-Pohlmann

P. Backs, N. Pohlmann, C. Rettinghausen:,
“Sprachbarriere – VoIP-Sicherheit versus Sprachqualität”,
iX – Magazin für professionelle Informationstechnik,
Heise-Verlag,
06/2008

Kritik an Voice over IP bezieht sich meist auf zwei Aspekte: die mangelnde
Sprachverständlichkeit und das Fehlen eines Abhörschutzes. iX geht der Frage nach, ob und wie sich beide Forderungen erfüllen lassen.

Oft berücksichtigen Entscheider bei der Wahl von VoIP-Lösungen nur die potenzielle Kostenersparnis sowie die flexible und einfache Handhabung, vernachlässigen aber einen anderen wesentlichen Aspekt: die Sicherheit. Die Autoren haben im Rahmen einer Forschungsreihe am Institut für Internet-Sicherheit der FH Gelsenkirchen untersucht, inwieweit unterschiedliche Ansätze helfen, Sicherheitslücken effektiv und einfach zu schließen, und wie stark sie die Benutzung von VoIP beeinflussen.
Voice over IP kapselt Sprachdaten in IP-Pakete und versendet sie über das Internet oder LAN. Üblicherweise kommt dabei das User Datagram Protocol (UDP) zum Einsatz, das im Gegensatz zu TCP keine Liefergarantie gibt.
Es eignet sich jedoch besser für Echtzeitkommunikation:
Das Neuanfordern verlorener Pakete, wie es TCP durchführt, führt zu Verzögerungen, die die Sprachqualität verschlechtern können. Allerdings genügt UDP allein nicht für eine isochrone Audio- oder VideoÜbertragung. Dafür zeichnet das auf UDP aufsetzende Realtime Transport Protocol (RTP)
verantwortlich. Das dazugehörige RTP Control Protocol (RTCP) misst während des Telefonats periodisch die Übertragungsqualität des Transportnetzes. Beide sind in RFC 3550 spezifiziert (siehe Kasten „Onlinequellen“). Zur Anrufsteuerung verwendet man meist das Session
Initiation Protocol (SIP, RFC 3261). Es signalisiert dem anderen Teilnehmer, dass ein Gespräch stattfinden soll, handelt die Kommunikationsparameter aus – etwa UDPPorts und die zu verwendende Sprachkodierung – und beendet die Verbindung wieder, sobald ein Teilnehmer den
Hörer auflegt.

Wartezeiten unerwünscht
Einfluss auf die Sprachqualität einer VoIP-Verbindung nimmt unter anderem der verwendete Codec. Er verwandelt das analoge Sprachsignal in ein digitales und umgekehrt. Steht nur eine geringe Übertragungskapazität
zur Verfügung – etwa im WAN –, kann er die Sprachdaten zusätzlich komprimieren. Wichtiger ist jedoch, dass sich das Signal mit minimaler Verzögerung kodieren und dekodieren lässt. Tabelle 1 führt die bei der
Untersuchung berücksichtigten Codecs auf.


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Sprachbarriere – VoIP-Sicherheit versus Sprachqualität Prof. Dr. Norbert Pohlmann - Cyber-Sicherheitsexperten