S. Dierichs, N. Pohlmann:, “Provider-Szene durchleuchtet – Rollenverteilung”, iX – Magazin für professionelle Informationstechnik, Heise-Verlag, 12/2006 Über die Nutzung beinahe jeder Infrastruktur gibt es exakte statistische Informationen, aber nicht über die desInternet. Dabei kann nur eine umfassende und klare Sicht auf die schnellen Veränderungen Planungssicherheit für das unverzichtbare Medium gewährleisten – sowohl für die Anwender als auch für die Anbieter. Strategieaussagen großer Telekommunikationsanbieter enthalten zurzeit häufig das Schlagwort „Triple Play“. Zukünftig wollen sie die drei Dienste Fernsehen, Telefonie und Internet gleichzeitig über IP anbieten. Viele Provider rüsten ihre Netze für die zukünftigen Anwendungen. Die Deutsche Telekom betreibt bekanntlich mit Abstand das größte Netz in Deutschland. Daneben bestehen einige weitere nationale Provider und viele regionale Netzbetreiber, die derzeit kräftig investieren. Auch international tätige Provider spielen im deutschen Markt mit. Das Internet befindet sich momentan in einer Phase, die beeinflusst ist von immer größeren Datenmengen, die die Leitungen transportieren, von Diskussionen über Regulierung und von Streitigkeiten über Investitionen in die zukünftige Infrastruktur. Waren es vor Kurzem noch Musiktitel, die das Internet transportierte, sind es zunehmend ganze Filme mit mehreren GByte Umfang. Mit Internet-Telefonie (VoIP) und InternetFernsehen (IPTV) entstehen weitere Anwendungen, die die Verfügbarkeitsansprüche und den Durchsatz enorm erhöhen. Solche Veränderungen machen enorme Investitionen in die Infrastruktur der einzelnen Provider nötig. Doch die sind kaum bereit, die Investitionen allein zu stemmen, da anschließend die Content-Anbieter das große Geld verdienen wollen. Weiteres Konfliktpotenzial liefert die Regulierung der neu geschaffenen Infrastrukturen. Sie betrifft meist die großen Provider eines Landes, darunter Ex-Monopolisten wie die Deutsche Telekom oder der Provider Telstra in Australien. Das Motto „Wenn schon investieren, dann ohne Regulierung“ bildet die Grundlage heftiger Diskussionen. Sie geben Anlass, näher auf die zugrunde liegenden Strukturen einzugehen sowie die derzeitigen Veränderungen zu analysieren und zu bewerten.
Autonome Systeme im Verbund Weltweit existieren derzeit rund 22 000 eigenständige IP-Netze. Neben den ISPs betreiben auch große Unternehmen, Hochschulen oder öffentliche Internetknoten solche autonomen Systeme (AS), die eindeutige Nummern tragen (ASN). Der Zusammenschluss aller unabhängigen Netze bildet das weltumspannende Internet.
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