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Spam-Mails unerwünscht! - Prof. Dr. Norbert Pohlmann

Spam-Mails unerwünscht!

Artikel - SPAM Mails was nun - Prof. Norbert Pohlmann

Norbert Pohlmann  (Institut für Internet-Sicherheit):,
“Spam-Mails unerwünscht!”,
Öffentliche Sicherheit,
Hrsg.: Bundesministerium für Inneres (Österreich);
Verlagspostamt, Nr. 9-10
Gerasdorf/Österreich 2005   

E-Mail, die elektronische Post, ist die am häufigsten genutzte Anwendung im Internet und von daher für die Informationsgesellschaft ein nicht mehr wegzudenkender Service. SPAM-Mails, unerwünschte Werbe-Mails, sind ein ernsthaftes Problem mit hohem Schaden. Die positive Nutzung von E-Mails
und damit die Informationsgesellschaft sind gefährdet. In diesem Artikel wird das Problem von SPAM-Mails und die möglichen unterschiedlichen Maßnahmen, das Problem zu bewältigen, beschrieben und deren Wirkung diskutiert.

Definition und Hintergründe von SPAM-Mails
SPAM-Mails sind “unerwünscht” oder “unverlangt” zugesandte E-Mails. Die E-Mails können als “Massenware” – Unsolicited Bulk E-Mail (UBE) – oder als personalisierte Werbemails auftreten. Die im Internetjargon als SPAM (SPiced HAM – weitverbreitetes amerikanisches Frühstücksfleich in Dosen, welches den Empfängern massenhaft unverlangt zugesandt wurde) oder offiziell als “unsoliceted commercial e-mail” (UCE, unerwünschte  erbemails) bezeichnet werden, stellen für die Verwendung des Internets, insbesondere im Geschäftsbereich, ein ernsthaftes Problem dar. Von derzeit ca. 30 Milliarden E-Mails pro Tag werden ein sehr hoher Prozentsatz als SPAM-Mails eingestuft [Grou03]. Prognosen zeigen auf, dass sich der Anteil
von SPAM-Mails zukünftig noch weiter erhöhen wird (siehe Tabelle IDC-Studie) [Herr03]. Die unternehmensspezifische “Belästigungsrate” kann jedoch individuell sehr viel höher sein.
Trotz aller Versuche, die Werbemail-Flut mit juristischen Mitteln in den Griff zu bekommen, wird der Einsatz von Anti-SPAM Technologie angeraten, um SPAM-Mails schnell und wirksam zu blockieren, da die rechtlichen Grundlagen für den Versand von E-Mail-Werbung international nicht einheitlich geregelt sind. In Deutschland und anderen EU-Ländern werden verschiedene Gesetze und Verordnungen berührt. Hierzu gehören die Telekommunikationsund Datenschutzgesetze sowie das Wettbewerbs- und das Medienrecht. Von den Gerichten wird unerwünschte Werbung per Fax, E-Mail oder per SMS auf das Handy als Verletzung der
Persönlichkeitsrechte des Empfängers eingestuft. Kunden müssen demnach ausdrücklich zustimmen, dass sie die Werbung erhalten möchten. Da jedoch fast 60 Prozent der SPAM-Mails aus den USA kommen, lässt sich das Problem auf diese Weise z.Z. nur unzureichend lösen.

Motivation von SPAM-Mails
Im Gegensatz zur normalen Werbepost werden bei SPAM die Kosten vom Anbieter zum Empfänger verschoben. Im Vergleich zur Werbepost im Briefkasten ist der Versand von Millionen von E-Mails mit geringen Kosten für den Absender machbar. Selbst wenn nur jeder zehntausendste Adressat einer SPAM-Mail Kunde wird, sind das 100 erfolgreiche Geschäftsabschlüsse pro Million versandter SPAM-Mails – da der Versand von Mails nahezu nichts kostet, lohnt das Geschäft also immer noch.

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