Norbert Pohlmann (Institut für Internet-Sicherheit):, „Die Gefahr aus dem Internet“, Prokom Report, Magazin für Produkt- und Unternehmenskommunikation, Göttingen, 3/2011
E-Mails schreiben, Terminkalender pflegen, Informationen im Internet suchen, Bestellungen annehmen und verarbeiten – in den meisten Firmen geht nichts mehr ohne Computer. Die Mitarbeiter brauchen das Internet, um ihre Arbeit zu erledigen. Doch wissen die Mitarbeiter eigentlich darüber Bescheid, welche Gefahren im Internet und beim Datenschutz lauern, die der ganzen Firma gefährlich werden können? Eine Umfrage des Branchenverbands BITKOM brachte zu Tage, dass jeder dritte Internet-Nutzer sich vor den Gefahren des weltweiten Netzes nicht schützt. Diese Nutzer verwenden keine Personal Firewall , keine Anti-Malware , gehen sorglos mit E-Mails und Links um, von der Preisgabe persönlicher Daten ganz zu schweigen. Eine aktuelle Studie der „Messaging Anti-Abuse Working Group“ ergab, dass 57 Prozent der Befragten schon einmal Spam-Mails geöffnet oder einen darin enthaltenen Link angeklickt haben. Hinter diesen Links verbirgt sich oft Schadware. Das ist nicht nur ein persönliches Problem der Mitarbeiter, sondern kann auch zur Gefahr für eine Firma werden. Ein Unternehmen braucht aufgeklärte Mitarbeiter, die die Gefahren kennen und sich und das Unternehmen dadurch schützen können. Ein gut abgesichertes Firmennetzwerk ist der erste Schritt, aber nicht der einzige. Ein Vergleich mit dem Straßenverkehr ist hier sehr hilfreich. Ein Unternehmer würde niemanden mit einem Fahrzeug aus dem Fuhrpark fahren lassen, der keinen Führerschein hat und die Straßenverkehrsordnung nicht kennt. Eine solche Kompetenz, wie im Straßenverkehr, müssen Mitarbeiter auch für das Internet entwickeln, bevor sie die Firmencomputer und das Internet aus dem Unternehmen heraus nutzen dürfen. Die notwendigen Kompetenzen sind sehr vielfältig und durch den raschen Wandel in der IT und im Internet auch sehr schnelllebig.
Sichere Passwörter und der Umgang damit Das Firmennetzwerk und Dienste im Internet bergen eine große Gefahr. Mitarbeiter bekommen Nutzer-Accounts für den Zugang zu unterschiedlichen IT-Systemen und Diensten, die aus Benutzernamen und Passwörtern bestehen. Das erste Passwort muss direkt geändert werden, um Angriffe zu verhindern – doch Versuche des Instituts für Internet-Sicherheit hat ergeben, dass viele der Mitarbeiter das nicht richtig tun. Das bedeutet ein enorm erhöhtes Angriffspotenzial durch die Konkurrenz und kriminelle Organisationen. Doch selbst ein geändertes Passwort kann eine Firma nicht immer schützen. Denn viele Internet-Nutzer nutzen unsichere Passwörter. Das Passwort „geheim“ ist eben nicht geheim!
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