Für 5G abhängig von China? – Prof. Pohlmann im Interview mit Deutschlandfunk - Prof. Dr. Norbert Pohlmann
Für 5G abhängig von China? – Prof. Pohlmann im Interview mit Deutschlandfunk | |
25.02.2019 In einem Interview mit dem Radiosender Deutschlandfunk ordnet Prof. Norbert Pohlmann, Leiter des Instituts für Internet-Sicherheit – if(is), die Aussage „5G für Deutschland nur in Abhängigkeit mit China“ ein. So eingefahren, wie die Situation oft dargestellt wird, ist aus Sicht des IT-Experten die aktuelle Lage nicht zu bewerten: Es gäbe Alternativen zum chinesischen Marktführer − Nokia und Ericsson seien allerdings teurer und weniger innovativ. Wer Mobilfunk nach neuestem Standard haben will, der kommt an China eigentlich nicht vorbei: Huawei gilt als Experte für den 5G-Ausbau. Huawei steht aber auch im Verdacht, dass die Technik des Konzerns für Spionagezwecke genutzt werden kann. Wie brisant das Thema ist, zeigt ein hochkarätiges Treffen im Kanzleramt, das eigentlich geheim bleiben sollte und dann doch nicht geheim geblieben ist, so Deutschlandfunk im Gespräch mit Professor Pohlmann: „Wenn Sie und nicht Peter Altmaier Wirtschaftsminister wären, wie würden Sie entscheiden bezüglich 5G und Huawei?“ Prof. Pohlmann: „Ja, es ist, sagen wir mal, keine einfache Entscheidung, weil wir uns klarmachen müssen, dass dieses 5G-Netz natürlich unsere zukünftige Infrastruktur darstellt, und da wird eine Menge drüber passieren. Wir werden also in 10, 20 Jahren autonomes Fahren darüber haben, weil das Netz halt auch schnell genug ist und realzeitorientierte Kommunikation kann. Wir werden alle unsere Daten darüber abgreifen, wir werden unsere elektronischen Assistenten darüber abrufen, die uns was vorlesen, unsere Reisen buchen. Und vielleicht werden auch unsere Studierenden darüber in virtuellen Vorlesungen die Vorlesung anhören und nicht mehr bei uns in den Sälen sitzen. Also es ist eine Entscheidung, die für unsere Zukunft enorm wichtig ist. Und das Besondere daran ist, es ist eine Technologie, die jetzt sehr schnell kommt und alles andere dann auch ablöst. Deutschlandfunk: „Die FDP warnt eindringlich davor, Huawei an 5G zu beteiligen, das sei so, als ob man Atomsprengköpfe verteilen und die dazugehörigen roten Knöpfe ins Ausland verlegen würde. Was ist da dran, an diesem drastischen Bild?“ Deutschlandfunk: „Aber warum gibt es denn jetzt ausgerechnet beim Ausbau von 5G und bei Huawei diese große Sicherheitsdiskussion?“ Deutschlandfunk: „Aber wenn Sie sagen, es gibt sowieso nur einen Anbieter, und das ist ja dann Huawei für diese Technologie zurzeit, dann ist das doch eigentlich eine obsolete Diskussion, weil wenn wir 5G wollen, werden wir Huawei einsetzen müssen.“ Das ganze Interview, auch zum Hören, gibt es unter: https://www.deutschlandfunkkultur.de/it-sicherheitsexperte-ueber-huawei-5g-netze-schaffen-eine.1008.de.html?dram:article_id=440391 | |