Wenn der Softbot menschliche Identität bestätigt – VideoIdent-Verfahren: Die Technik - Prof. Dr. Norbert Pohlmann
Wenn der Softbot menschliche Identität bestätigt – VideoIdent-Verfahren: Die Technik | |
Wenn wir uns Identifizieren wollen, müssen wir bisher immer persönlich Anwesend sein. In einigen Fällen ist es, durch einen langen Anreiseweg zum Beispiel, aber sehr umständlich. Dieses Problem soll durch das VideoIdent-Verfahren gelöst werden. Das Verfahren bietet natürlichen Personen die Identitätsverifikationen schnell und ohne Ortswechsel oder Terminbindung. Beim VideoIdent-Verfahren wird ein Videochat zur Durchführung der Identitätsverifikation genutzt. Der ganze Prozess läuft nun Online ab und der Kunde benötigt für die Durchführung nur ein amtliches Ausweisdokument, ein Smartphone (oder Laptop bzw. Computer mit Kamera) und eine Internetverbindung. Auf der anderen Seite der Verbindung sitzt ein geschulter Mitarbeiter, welcher sich in einem zugangsgeschützten Raum befindet. Das Gespräch wird zur Sicherheit, natürlich mit Zustimmung des Kunden, aufgezeichnet. Zum Verifikationsprozess gehört dann das prüfen des Ausweisdokuments, der Seriennummer und ein erfolgreicher Abgleich einer per E-Mail oder SMS gesendeten TAN. Eine andere Alternative zum VideoIdent-Verfahren ist das PostIdent-Verfahren. Bei diesem Verfahren führt ein Mitarbeiter der Deutschen Post in der Filiale oder an der Haustür eine Identifikation durch. Die Vorteile des VideoIdent-Verfahrens gegenüber dem PostIdent-Verfahrens liegen aber in der Medienbruchfreiheit, Schnelligkeit, dem geringeren Zeitaufwand und der Spezialisierung der Mitarbeiter. Neben der manuellen Durchführung gibt es nämlich noch die halbautomatische und die vollautomatische Durchführung des VideoIdent-Expertensystems. Bei der halbautomatischen Durchführung generiert das System mit Unterstützung des Mitarbeiters Screenshots vom Ausweisdokument, der Person und von zu prüfenden Merkmalen, welche im weiteren Verlauf vom Mitarbeiter verwendet werden um den Kunden zu Identifizieren. Die vollautomatische Durchführung dagegen übernimmt alle Aufgaben des Mitarbeiters. Hierbei werden sogenannte Softbots (=Software Programme) eingesetzt, welche bestimmte Aufgaben selbstständig durchführen können. Dazu zählt auch die Identitätsverifikation. Diese Durchführung bringt viele Vorteile aber auch noch Nachteile mit sich, bei denen dann wieder auf die halbautomatische Durchführung zurückgegriffen werden muss. Es bestehen beim VideoIdent-Verfahren aber auch noch andere große Herausforderungen wie zum Beispiel die Qualität der verwendeten Kameras und die zur Übertragung benötigte Bandbreite. Bei den halbautomatischen und vollautomatischen Expertensystemen sind zusätzlich noch der Datenschutz und die Datensicherheit von Lizenzierten Produkten ein Problem. Autoren: Weitere Informationen zum Thema “Identifikation”: Artikel: Vorlesung: „Identifikation und Authentifikation“ Informationen über das Lehrbuch: „Cyber-Sicherheit“ kostenlos downloaden | |