VideoIdent / Videoidentifikation - Prof. Dr. Norbert Pohlmann
VideoIdent / Videoidentifikation | |
![]() | Inhaltsverzeichnis Was ist VideoIdent oder eine Videoidentifikation?
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Beim VideoIdent / Videoidentifikation ist sicherzustellen, dass es sich um einen, für den Identifikationsvorgang mittels VideoIdent geschulten Mitarbeiter handelt. Die Schulung gewährleistet, dass der Mitarbeiter die über einen Videochat verifizierbaren Sicherheitsmerkmale des Ausweisdokuments erkennen und auf Legitimität überprüfen kann. Zusätzlich muss der Mitarbeiter Kenntnisse über häufig durchgeführte Fälschungsmöglichkeiten, sowie der datenschutz- und geldwäscherechtlichen Bestimmungen besitzen. Die Schulungen zur Erlangung dieser Kenntnisse sind dabei vor Aufnahme der Tätigkeit und danach in regelmäßigen Abständen durchzuführen. Durch eine Softwareunterstützung kann die Verifikation der Ausweismerkmale und der Inhalte des Ausweises deutlich vereinfacht und verbessert werden. Die Videoidentifikation auf Mitarbeiterseite muss zudem in einem Raum stattfinden, der ausschließlich für Zutrittsberechtigte erreichbar ist. Des Weiteren müssen sämtliche für dieses Aufgabenfeld bestimmte Räume so voneinander abgetrennt sein, dass sich während des Identifikationsvorgangs jeweils nur der hierfür zuständige Mitarbeiter in diesen aufhält. Eine technische Anforderung an den Videochat ist eine vorhandene Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Kategorien von SicherheitsmerkmalenVier Kategorien von Sicherheitsmerkmalen, die optisch überprüfbar sind: Beugungsoptisch wirksame Merkmale: Personalisierungstechnik: Material: Sicherheitsdruck: Hieraus sollen mindestens drei Sicherheitsmerkmale aus unterschiedlichen Kategorien zufällig ausgewählt und auf Legitimität verifiziert werden. Der Prüfer muss hierfür bei Bedarf den zu identifizierenden Nutzer auffordern, durch Kippen des Ausweises bestimmte Variationen der Merkmale, beispielsweise der Hologramme oder des Laserkippbildes, sichtbar zu machen. Zusätzlich muss vom Prüfer auch untersucht werden, ob Auffälligkeiten bzgl. der Typografie, der Größe oder den Abständen der Textdaten bestehen. Weiter sind die Textdaten auf Plausibilität zu überprüfen. Hier ist zu kontrollieren, ob das Ausstellungs- und Gültigkeitsdatum in diesem Kontext Sinn ergeben. Zusätzlich ist die maschinenlesbare Zone (Machine Readable Zone, MRZ) auf Korrektheit zu überprüfen. Bei allen Prüfungen, die das Ausweisdokument betreffen, muss sich der Prüfer davon überzeugen, dass es sich um ein unbeschädigtes Dokument handelt und zudem nichts auf diesem Ausweisdokument zusätzlich, mit Ausnahme eines eventuell vorhandenen offiziellen Adressaufklebers bei Umzug, aufgebracht ist. Um technischen Manipulationen, wie Simulationen von Sicherheitsmerkmalen, vorzubeugen, muss der Mitarbeiter die zu identifizierende Person auffordern, bestimmte Merkmale wie Hologramme mit einem Finger teilweise zu verdecken und wieder offen zu legen, während diese sichtbar sind. Eine Untersuchung der Übergänge zwischen zugedecktem und noch sichtbarem Sicherheitsmerkmal soll eventuell vorhandene Manipulationen erkennbar machen. Die Dokumentennummer des Ausweisdokuments ist dem Prüfer von der zu identifizierenden Person zudem akustisch mitzuteilen. Eigenschaften des VideoIdent-VerfahrensDas VideoIdent-Verfahren bietet den Vorteil der Medienbruchfreiheit bei Online-Dienstleistungen, da dieses nahtlos in den Prozess mit eingebunden und direkt online am Kunden-Endgerät durchgeführt werden kann. Eine Anreise zur Filiale des Dienstleisters oder zu einem anderen Standort, an dem eine Identifikation durchgeführt werden kann, entfällt. Zur Durchführung des VideoIdent-Verfahrens ist der Kunde auf die Arbeitszeiten der Prüfer, die die Identifikation durchführen, angewiesen. Das bedeutet, dass das VideoIdent-Verfahren nur zu den vom mit der Durchführung des VideoIdent-Vorgangs betrauten Unternehmen vorgegebenen Zeiten durchgeführt werden kann. Für den Identifikationsvorgang entstehen beim Kunden in der Regel keine Kosten, da diese üblicherweise vom Dienstleister übernommen werden. Der Kunde muss nur über ein internetfähiges Endgerät mit einer Kamera, wie ein Notebook oder ein Smartphone, verfügen. Für den Dienstanbieter entstehen entweder Kosten für den selbstständigen Betrieb der Infrastruktur, sowie für die Bezahlung eigener Mitarbeiter, die die Identifikation durchführen, oder der Dienstleister greift auf Anbieter zurück, die den Identifizierungsvorgang für diesen durchführen und die Infrastruktur inklusive den Mitarbeiter stellt. Weitere Informationen zum Begriff “VideoIdent / Videoidentifikation”:
„Identitäts-Check anhand sozialer Netzwerke – Das Social-Ident-Projekt“ „Identity Provider zur Verifikation der vertrauenswürdigen digitalen Identität“ „Sichere mobile Identifizierung und Authentisierung“ „Integration biometrischer Anwendungen in Sicherheitsinfrastrukturen“ „Doubtless Identification and Privacy Pre-serving of User in Cloud Systems“ „Übungsaufgaben und Ergebnisse zum Lehrbuch Cyber-Sicherheit“ „Bücher im Bereich Cyber-Sicherheit und IT-Sicherheit zum kostenlosen Download“
„Sicherheit mit digitaler Selbstbestimmung – Self-Sovereign Identity (SSI)“ „Künstliche Intelligenz (KI) und Cybersicherheit“ „Smart Energy – Reale Gefährdung?“
„Master-Studiengang Internet-Sicherheit (IT-Sicherheit, Cyber-Sicherheit)“ „Marktplatz IT-Sicherheit: IT-Notfall“ „Marktplatz IT-Sicherheit: IT-Sicherheitstools“ „Marktplatz IT-Sicherheit: Selbstlernangebot“ „Marktplatz IT-Sicherheit: Köpfe der IT-Sicherheit“ „Vertrauenswürdigkeits-Plattform“ Zurück zur Übersicht Summary ![]() Article Name VideoIdent / Videoidentifikation Description VideoIdent / Videoidentifikation ist ein Fernidentifizierungsverfahren, das über einen Online-Videochat durchgeführt wird. Im Gegensatz zu einer Sichtprüfung bei physischer Anwesenheit findet die Sichtprüfung beim VideoIdent-Verfahren über das Live-Videobild statt. Author Prof. Norbert Pohlmann Publisher Name Institut für Internet-Sicherheit – if(is) Publisher Logo ![]() |
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