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DNSSEC - Prof. Dr. Norbert Pohlmann

DNSSEC

DNSSEC-Symbol

Was ist DNSSEC?

DNSSEC steht für Domain Name System Security Extensions. Die Erweiterung DNSSEC wurde als Infrastruktur-Sicherheitsverfahren im Internet eingeführt, um die Authentizität und Integrität der Daten von DNS-Records sicherzustellen, sodass diese nicht unerkannt während der Übertragung manipuliert werden können (RFC 6781, RFC 4033).

DNSSEC schafft ein sicheres Domain Name System, indem digitale Signaturen zu bestehenden DNS-Records hinzugefügt werden. Diese digitalen Signaturen werden in den DNS-Nameservern neben den üblichen Eintragstypen wie A, AAAA, MX, CNAME usw. gespeichert. Durch Überprüfung der zugehörigen digitalen Signatur kann verifiziert werden, ob ein angefragter DNS-Record von seinem autorisierenden Nameserver für die entsprechende Domäne stammt und unterwegs nicht verändert wurde.

Zum Einsatz kommen öffentliche und private DNSSEC-Schlüssel sowie Public Key Infrastructure (PKI) Dienste. Siehe auch: RSA-Verfahren

Durch DNSSEC ist sichergestellt, dass die DNS-Daten weder manipuliert wurden noch von einer anderen Quelle stammen. Private DNSSEC-Schlüssel werden verwendet, um die Resource Records digital zu signieren. Mit dem öffentlichen DNSSEC-Schlüssel lässt sich die digitale Signatur von den Empfängern der DNS-Daten prüfen. Damit die IT-Sicherheitsmechanismen der Domain Name System Security Extensions funktionieren, muss DNSSEC auf Seiten des Anbieters der DNS-Informationen und beim anfragenden Clientsystem unterstützt werden.

Motivation für Domain Name System Security Extensions

Das ursprüngliche DNS-Protokoll liefert die DNS-Informationen als ungeschützten und unverschlüsselten Text aus und besitzt selbst keine IT-Sicherheitsmechanismen. Manipulationen der DNS-Records sind daher nicht auszuschließen. Der Empfänger eines DNS-Records kann nicht feststellen, ob diese tatsächlich von dem DNS-Server stammt, den er angefragt hat. Mit DNSSEC wird diese Schwachstelle geschlossen. DNS-Records werden kryptografisch abgesichert. Die DNS-Records sind signiert und können vom empfangenden Client auf Integrität und Authentizität geprüft werden.

Grundsätzliche Funktionsweise von DNSSEC

Der DNS-Server, der eine abzusichernde Domäne verwaltet, signiert seine Resource Records mithilfe seines nur ihm bekannten privaten DNSSEC-Schlüssel. Für jede Domäne existieren eigene Domänen-Schlüssel, jeweils bestehend aus privatem und öffentlichem DNSSEC-Schlüssel. DNSSEC spezifiziert mit dem RRSIG einen neuen Resource-Record-Typ. Er enthält die digitale Signatur des jeweiligen DNS-Eintrags. Die verwendeten DNSSEC-Schlüssel haben eine bestimmte Gültigkeitsdauer und sind mit einem Start- und Enddatum versehen. Resource Records können mehrfach mit verschiedenen privaten DNSSEC-Schlüsseln unterschrieben sein, beispielsweise um rechtzeitig ablaufende DNSSEC-Schlüssel zu ersetzen. Die anfragenden Clients prüfen die digitalen Signaturen mithilfe des authentischen öffentlichen DNSSEC-Schlüssels, der im Resource-Record-Typ DNSKEY des entsprechenden autorisierten DNS-Servers steht. Ist die Überprüfung der digitalen Signatur erfolgreich, sind Manipulationen der Antwort ausgeschlossen und die Informationen stammen tatsächlich von der angefragten Quelle.

DNSSEC
Abbildung: DNSSEC © Copyright-Vermerk


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Die DNS Erweiterung DNSSEC wurde als Sicherheitsverfahren eingeführt, um die Authentizität und Integrität der Daten von DNS-Antworten sicherzustellen, sodass diese nicht unerkannt während der Übertragung manipuliert werden können.
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