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PSD2 als Türöffner – Chancen für ein europäisches Payment-System - Prof. Dr. Norbert Pohlmann

PSD2 als Türöffner – Chancen für ein europäisches Payment-System

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N. Pohlmann, S. Reinert:,
„PSD2 als Türöffner – Chancen für ein europäisches Payment-System“,
Die Bank – Zeitschrift für Bankpolitik und Praxis,
Bank-Verlag,
Köln 09/2017

Durch die Digitalisierung des Einkaufens werden Payment-Systeme in Zukunft eine immer wichtigere Rolle im Alltag spielen. Heute sind kartengestützte Verfahren im stationären sowie verschiedenste Online-Bezahlmethoden im elektronischen Handel weit verbreitet. Zu den bekannten Verfahren gesellen sich immer neue Bezahldienste hinzu. Technologien wie der Nahfunkstandard NFC, die zweidimensionalen QR-Codes oder standardisierte Schnittstellen wie FinTS ermöglichen die technische Umsetzung. Ergibt sich daraus die Chance zu einem echten europäischen Payment-System?
In der ersten Zahlungsdiensterichtlinie sind Payment-Systeme, die nur die technische Möglichkeit bieten um Zahlungen durchzuführen und dadurch nie in den Besitz des zu übermittelnden Geldes gelangten, nicht berücksichtigt worden. Daher unterliegen viele dieser Dienste momentan keiner Beaufsichtigung. Dies wird sich mit aller Voraussicht zum 13. Januar 2018 ändern. Die neue Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 steht in den Startlöchern und wird maßgeblich für Payment-Systeme innerhalb des europäischen Binnenmarktes sein. Neben sicherheitstechnischen Anforderungen, wie einer starken Kundenauthentifizierung, möchte die EU den Wettbewerb zwischen den verschiedenen Payment-System steigern und dadurch innovative Dienste fördern. Für Fintechs bietet die neue Richtlinie großartige Chancen, denn für alle Drittanbieter von Zahlungsdiensten müssen Banken innerhalb der EU künftig eine entgeltfreie Schnittstelle bereitstellen über die z.B. Zahlungen ausgelöst oder Kontoinformation abgerufen werden können. Auch die eIDAS Verordnung, welche die neue Gesetzesgrundlage für Vertrauensdienste festlegt, wird in diesem Ökosystem in Europa und darüber hinaus eine wichtige Rolle einnehmen, wenn wir die Möglichkeit und die schnelle Veränderung durch den Digitalisierungsprozess intelligent nutzen. Instant Payments können ein weiterer Treiber und Chance zu einem europäischen Payment-System werden. Durch die sofortige Zahlung wird Geld innerhalb von Sekunden transferiert und steht dem Zahlungsempfänger zur weiteren Nutzung bereit. Alle diese Neuerungen benötigen innovative Cyber-Sicherheitstechnologien, die neben starken Sicherheitsmechanismen einen hohen Komfort für die Benutzer bereitstellen müssen. Bei der Einführung eines innovativen Payment-Systems ist vor allem eins zu beachten: Der neue Bezahldienst braucht messbare Vorteile gegenüber anderen bereits etablierten Verfahren. Kosten, Geschwindigkeit, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit müssen deutlich verbessert werden, um Akzeptanz auf Kunden- sowie Händlerseite zu generieren. Aus gesellschaftlicher Sicht wäre ein Bezahldienst aus Deutschland oder Europa zu begrüßen.

Benutzerfreundlichkeit und IT-Sicherheit stehen im direkten Konflikt zueinander. Vor allem Kunden wollen sich nicht beim Online-Checkout oder Bezahlen an der Kasse mit langen und komplizierten Authentifizierungsvorgängen herumschlagen. Das Institut für Internet-Sicherheit hat mehrere interessante Forschungsprojekte durchgeführt, die sich mit einem neuen Bezahldienst für moderne und zukunftsorientierte Anwendungen beschäftigten. Dabei kam die innovative XignQR-Technologie heraus, die eine schnelle, benutzerfreundliche und sichere Authentifizierungs- und Signaturanwendung ist. Diese ermöglicht das Ausführen von Transaktionen in sekundenschnelle.  Durch die bald geltenden EU-Verordnungen ist jetzt der beste Zeitpunkt zum Handeln und einen neuen Bezahldienst einzuführen.

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