Sei gewarnt! Vorhersage von Angriffen im Online-Banking - Prof. Dr. Norbert Pohlmann
Sei gewarnt! Vorhersage von Angriffen im Online-Banking | |
C. Paulisch, N. Pohlmann, R. Riedel, T. Urban:, In diesem Artikel wird ein Alert-System für das Online-Banking vorgestellt, welches das Schutzniveau im Kontext von Social-Engineering-Angriffen sowohl clientseitig als auch serverseitig erhöhen soll. Hierfür wird durch das Alert-System ein kontinuierliches Lagebild über die aktuelle Gefahrenlage beim Online-Banking erstellt. Bei konkretem Bedarf wird der Nutzer punktuell vor aktuellen Betrugsmaschen gewarnt und zielgerichtet über Schutzvorkehrungen und Handlungsempfehlungen informiert. Für die Berechnung der aktuellen Gefahrenlage wurden unterschiedliche off-the-shelf-Algorithmen des Maschinellen Lernens verwendet und miteinander verglichen. Die Effektivität des Alert-Systems wurde anhand von echten Betrugsfällen evaluiert, die bei einer Bankengruppe in Deutschland aufgetreten sind. Zusätzlich wurde die Usability des Systems in einer Nutzerstudie mit 50 Teilnehmern untersucht. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass die verwendeten Verfahren dazu geeignet sind, die Gefahrenlage im Online-Banking zu beurteilen und dass ein solches Alert-System auf hohe Akzeptanz bei Nutzern stößt. Online-Banking und Online-Transaktionen sind ein wichtiger Teil der modernen Informationsgesellschaft und werden in Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen. Allein zwischen 2006 und 2016 stieg die Nutzung von Online-Banking in Europa von 25% auf 49% an [1]. Aufgrund des Wachstums von Anwendungen die Micro-Transaktionen nutzen und der fortschreitenden Digitalisierung der Gesellschaft, wird dieser Bereich auch in Zukunft weiter wachsen [2]. Online-Banking Systeme werden heutzutage erfolgreich von Betrügern angegriffen (siehe z.B. [3]). Laut offiziellen Angaben des Bundeskriminalamtes entstand allein 2016 in Deutschland ein Schaden von insgesamt 8,7 Millionen Euro [4] im Zusammenhang mit Phishing im Online-Banking. Es kann davon ausgegangen werden, dass der tatsächlich entstandene Schaden deutlich höher ist, da die Dunkelziffer bei der Aufklärung von Cyberkriminalität generell hoch ist und Finanzinstitute ihre Kunden meist direkt entschädigen [5], um z.B. negativer Presse und dem damit verbundenen Reputationsschaden vorzubeugen. Artikel: Vorträge: kostenlos downloaden | |