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Filterblasen - Prof. Dr. Norbert Pohlmann

Filterblasen

Filterblasen als Übersichtsbild

Was sind Filterblasen?


Filterblasen sorgen dafür, dass einem Nutzer tendenziell nur Informationen auf Internet-Plattformen angezeigt werden, die mit seinen bisherigen Ansichten und Meinungen übereinstimmen.

Die Ansichten und Meinungen werden zum Beispiel durch die Analyse des Like- und Klick-Verhalten oder Suchverlauf des Nutzers durch die Internet-Plattform automatisiert und – ohne dass der Nutzer dies bemerkt – analysiert.

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Abbildung: Filterblasen – © Copyright-Vermerk

Auf dieser Basis entstehen dann personalisierte Filterblasen für jeden Nutzer. Mithilfe eines Algorithmus werden durch Nutzung der Daten einer personalisierten Filterblase – dem Persönlichkeitsprofil des Nutzers – Informationen ausgewählt, die dem Nutzer potenziell gefallen und sein analysiertes Interesse bestätigen sowie im Sinne des Anbieters sind. Jede Internet-Plattform arbeitet mit einem individuellen Algorithmus, der zum jeweiligen Geschäftsmodell und zu dem Gewinnstreben des Anbieters passt.

Verlust der objektiven Selbsbestimmung durch Filterblasen

Das Risiko bei Filterblasen ist, dass der Nutzer in seinen sozialen Netzwerken oder auch auf Internet-Plattformen keine Informationen erhält, die nicht seinem Standpunkt entsprechen. Damit wird nicht nur seine Selbstbestimmung bezüglich seines Informationsbedürfnisses entzogen, sondern auch eine objektive Meinungsbildung erschwert. Denn dadurch besteht die Gefahr, dass die Fähigkeit zur kritischen und konstruktiven Reflexion abnimmt, was sich negativ auswirken kann. Zum Beispiel ist es möglich, mit Filterblasen und Echokammern Meinungen zu manipulieren und worüber letztendlich zum Beispiel Wahlen beeinflusst werden können.

Filterblasen und Echokammern sind dafür verantwortlich, dass die Diversität verloren geht, was für eine aktive Demokratie schädlich ist.

Das Für und Wider von Filterblasen

Doch Filterblasen bergen nicht nur Risiken. Ein Algorithmus, der Informationen für Nutzer vorsortiert kann auch sehr hilfreich sein und ist daher notwendig. Durch die zur Verfügung stehende Flut an Informationen ist es für den Einzelnen unmöglich, sich alle relevanten Informationen anzusehen. Daher ist eine gewisse Vorauswahl von Informationen wichtig, damit sich ein Nutzer gemäß seiner Interessen umfassend informieren kann.

Umgang mit Filterblasen

Den Nutzern von sozialen Netzwerken und weiteren Internet-Plattformen muss bewusst sein, dass Filterblasen existieren – also dass die entsprechenden Algorithmen schwerpunktmäßig Informationen anzeigen, die prinzipiell im eigenen Interessenumfeld liegen. Aus diesem Grund sollten sie für ihre Informationssuche/-beschaffung unterschiedliche Internet-Plattformen nutzen und sowohl aktiv nach anderen Ansichten und Meinungen suchen als auch durch ihr Verhalten, also was gelikt und anklickt wird, die Filterblasen bewusst beeinflusst.

Auch die Anbieter von Internet-Plattformen haben hier eine Verantwortung. Von daher sollten sie ihre Algorithmen so gestalten, dass neben der hilfreichen Vorauswahl aufgrund des analysierten Interesses auch Informationen zu konträren Ansichten und Meinungen angemessen eingespielt werden. Mit dem Ziel, eine objektive Meinungsbildung und daraus resultierend Selbstbestimmung der Nutzer zu ermöglichen.

Es ist jedoch auch wichtig zu sehen, dass  Filterblasen kein Phänomen der Digitalisierung ist. Filter, die unsere Informationssuche beeinflusst haben, gab es immer schon – zum Beispiel durch die Auswahl der Zeitungen und Fernsehsendungen, die als unsere primären Informationsquellen dienen sollen. Aber auch im persönlichen Umfeld – hier sind es Freunde und Bekannte, mit denen regelmäßig Informationen, Lebenseinstellungen und Erfahrungen ausgetauschten werden.

Weitere Informationen zum Begriff “Filterblase”:



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Filterblasen sorgen dafür, dass einem Nutzer tendenziell nur Informationen auf Internet-Plattformen angezeigt werden, die mit seinen bisherigen Ansichten und Meinungen übereinstimmen. Die Meinungen werden durch die Analyse des Like- und Klick-Verhalten des Nutzers automatisiert analysiert.
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Institut für Internet-Sicherheit – if(is)
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